Um einen Garten pflegeleicht planen und anlegen zu können, sollte man sich zu aller erst die Frage stellen, was der Begriff pflegeleichter Garten persönlich für einem selbst bedeutet. Nicht jeder pflegeleichte Garten ist für jeden derselbe pflegeleichte Garten. Da gibt es wesentliche Unterschiede. Auch ist ein neu angelegter Garten nicht genauso pflegeleicht, wie ein alter Garten.
Garten pflegeleicht planen – die Grundlagen
Wer einen Garten pflegeleicht planen möchte, muss zunächst wissen, welche Bereiche im Garten es sein werden, die eine Pflege überhaupt verursachen werden. In der folgenden Checkliste kann man zunächst erkennen, welche Arbeitsbereiche im Garten eine Pflege verursachen können. Im zweiten Schritt kann man zu jedem einzelnen Punkt pflegeerleichternde Maßnahmen zuordnen, und so den eigenen Garten pflegeleicht planen und anlegen.
Garten pflegeleicht planen – Checkliste
- Gartenzaun, Gartenhütte, Gartenlaube, Pergola streichen und/oder renovieren
- Gartenweg, Sitzplatz, Terrasse, Beeteinfassungen reinigen und/oder Unkraut aus den Fugen entfernen
- Gartenmöbel, Kinderspielgeräte pflegen und/oder einwintern
- Gemüsegarten und Beete Boden lockern, umstechen, ergänzen, erweitern, unkrautfrei halten, gießen, anbauen, ernten
- Strauchschnitt, Baumschnitt, Blütenstauden zurückschneiden, Sommerblumen anbauen, setzen, abräumen
- Topfpflanzen gießen, düngen, einwintern, rückschneiden
- Unkraut jäten im gesamten Garten
- Rasen mähen, düngen, bewässern, unkrautfreihalten
- Kompost anlegen, umschaufeln, ausbringen
- Bewässerungsanlage einwintern, prüfen
Das sollte im Wesentlichen die Liste aller möglichen Pflegeeinsätze im Garten sein. Die Liste ist natürlich für jeden individuell veränderbar und kann eingekürzt oder ergänzt werden. Mit dieser Liste hat man aber schon einmal einen groben Überblick, was einem bei der Gartenpflege alles so unterkommen kann.
Im zweiten Schritt überlegt man sich, was man bei der Gartenpflege gerne macht, was notwendig ist und vereinfacht werden kann, was notwendig ist und sich nicht vereinfachen lässt und daher bei der Gartengestaltung weggelassen werden sollte, oder was bei der Gartenanlage trotzdem gemacht wird, und dann halt mehr oder weniger gut gepflegt wird, verwildern kann, oder sowieso nach einigen Jahren erneuert wird.
Garten pflegeleicht planen – die Möglichkeiten
Die folgenden Punkte sind eine kleine Hilfestellung, wie man einen Garten pflegeleicht planen und anlegen kann. Sie sind als Anregungen gedacht, da ja kein Garten einem anderen gleicht und auch die Sichtweisen um den Pflegeaufwand individuell höchst unterschiedlich sein können. Brennessel, die den Nachbarn schon längst nerven, können für jemand anderen gesunde biologische Grundlage für eine wunderbare Suppe sein.
zu Punkt 1) Gartenzaun, Gartenhütte, Gartenlaube, Pergola streichen und/oder renovieren
Holzbauwerke immer so konstruieren, dass sich nirgendwo Regenwasser sammeln kann, sondern von abgeschrägten Enden der Hölzer abfließen kann. Sowohl in Erdnähe, als auch bei Holzverbindungen immer darauf achten, dass kein stehenbleibendes Wasser Fäulnis beim Holz verursachen kann. Wer für die verschiedenen Holzbauwerke die richtige Holzart wählt, kann sich auch sehr viel Arbeit beim Streichen des Holzes ersparen. Eichenholz ist ein sehr hartes Holz und wittert, wenn es unbehandelt bleibt und nicht gestrichen wird in einer sehr schönen silbergrauen Farbe ab. In den unbehandelten Rillen des Holzes bilden sich Pilze, die das Holz jahrzehnte lang auf natürliche Art und Weise imprägnieren. Streichen ist dann nicht mehr notwendig.
zu Punkt 2) Gartenweg, Sitzplatz, Terrasse, Beeteinfassungen reinigen und/oder Unkraut aus den Fugen entfernen
Es gibt Bodenbeläge aus Natursteinpflaster oder Klinker, bei denen eine natürliche Patina erwünscht ist. Diese Beläge brauchen daher von Zeit zu Zeit nur mit einem Besen abgekehrt werden, womit die Pflege erledigt ist. Wer feine fliesenartige Bodenbeläge wünscht, muss dann schon den Kärcher zur Hilfe nehmen, oder den Boden von Hand aus schrubben. Eine weitere Möglichkeit ist, den Bodenbelag mit Steinöl einzulassen, um offene Poren vor dem verschmutzen zu bewahren.
Wer Bodenbeläge mit Sandfuge verlegt, hat damit zu rechnen, dass sich in den Fugen Pflanzen ansiedeln. Moose in den Fugen und niedrig wachsende Pflanzen sind durchaus von Vorteil, da sie die Sandfuge verfestigen helfen. Höher wachsende Pflanzen sollten laufend aus den Fugen entfernt werden.
Daher sollten Gartenwege, Sitzplätze, Terrassen und Beeteinfassungen immer in der gleichen Höhe mit dem Rasen eingebaut werden, ohne erhöhte Einfassungssteine, damit man mit dem Rasenmäher darüber mähen kann. Dadurch werden höher wachsende Pflanzen in den Fugen bei jedem Mähen geschwächt und vertrieben.
Schotterbeetgestaltung und Kieswege werden oft in der Pflege unterschätzt. Zwischen den Kieselsteinen und dem Schotter sammelt sich im Laufe der Zeit jede Menge fruchtbare Erde und Sand, die ein hervorragendes Gedeihen von unerwünschten Pflanzen in diesen Flächen ermöglicht, selbst wenn die Flächen vor der Aufbringung von Kies oder Schotter frei von Wurzelunkräutern waren.
zu Punkt 3) Gartenmöbel, Kinderspielgeräte pflegen und/oder einwintern
Gartenmöbel aus Lärche, Teak oder Robinie sind robust und witterungsbeständig. Auch hier gilt, wenn man sie nicht mit Öl behandelt, kann man sich an der schönen silbergrauen Patina erfreuen. Das Einwintern dieser Gartenmöbel ist nicht unbedingt notwendig.
zu Punkt 4) Gemüsegarten und Beete Boden lockern, umstechen, ergänzen, erweitern, unkrautfrei halten, gießen, anbauen, ernten
Wer leidenschaftlich gärtnert, scheut diese Arbeiten nicht wirklich. Für Newbies ist es empfehlenswert, die Beetflächen anfangs nicht zu groß zu machen, damit der Pflegeaufwand nicht gleich überhand nimmt. Ein Beet nach dem anderen anlegen, sich nicht übernehmen und sich das Angebot der Natur zu Hilfe nehmen. Mit Storchschnabel oder Teppichwaldsteinie kann man wurzeldurchzogene Beete unter Bäumen oder Sträuchern sehr einfach pflegeleicht begrünen. Mit Ziegel, Granitpflaster oder Klinker eingefasste Beete behalten ihre ursprünglich angelegte Form und sind zudem ein sehr schönes Gestaltungselement.
Gemüsebeetee sollte man sowieso nicht zu tief umstechen, wenn man man mit Kompost und Effektiven Mikroorganismen arbeitet. Diese übernehmen die Bodenlockerung viel besser als man das jemals mit dem Spaten schaffen würde. Mulchen mit Rinden, Gras oder Kompost erspart gießen und Unkraut jäten.
zu Punkt 5) Strauchschnitt, Baumschnitt, Blütenstauden zurückschneiden, Sommerblumen anbauen, setzen, abräumen
Diese Pflegearbeiten sind in einem Garten meist nicht zu verhindern und fallen mehr oder weniger regelmäßig immer wiederkehrend an. Wem der Baumkronenschnitt oder der Strauchschnitt zu mühsam ist, sollte diese Arbeiten an Professionisten vergeben. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, den einen oder anderen Baum als Totholz im Garten stehen zu lassen. Wer gerne den Specht klopfen hört und beobachten möchte, sollte das auf alle Fälle machen. Wer einen Gar5ten pflegeleicht planen möchte kann aber vorbeugen, damit Bäume nicht zu hoch werden und Sträucher nicht zu oft geschnitten werden müssen. Man hat die Möglichkeit, sich bei der Auswahl der Bäume auf kleinkronige Arten zu verlegen. Wählt man großkronige Arten, sollte man bedenken, dass Birken, Pappel und Weiden ganzjährig immer wieder Laub abwerfen und so einen vermehrten Pflegeaufwand im Garten bewirken können. Wer Staudenbeete mit pflegeleichten Blütenstauden anlegt, kann dadurch mit weniger Sommerblumen auskommen und kann auch dadurch den Pflegeaufwand im Garten reduzieren. Wobei das Anbauen und setzten von Sommerblumen sehr vierlen Gärtnern eher Freude bereitet, als zum Pflegeaufwand gezählt zu werden. Das Abräumen der Sonmmerblumenbeete kann vereinfacht werden, wenn man die Beete so anordnet, dass sie leicht zugänglich sind und man sie nicht zu groß wählt.
Von den Pflanzen für einen pflegeleichten Garten können der Sonnenhut, die Zwergstrauchrose, Funkien, Mädchenauge, Frauenmantel, Skabiose, Sonnenbraut, Storchschnabel oder der Ahorn erwähnt werden. Taglilie, Pfingstrose, Funkie, Weiße Waldaster oder Waldgeißbart gehören noch dazu zu den langlebigen Stauden, die man wirklich mehrere Jahre im Garten bewundern kann. Kleinkronige Bäume, die nicht geschnitten werden müssen, sind japanische Fächerahorn, die Zierkirsche, der Zierapfel oder die Magnolie. Auch die Kugelakazie oder der Kugeltrompetenbaum kommen ohne regelmäßigen Schnitt aus. Sträucher, die nicht geschnitten werden müssen, sind die Zaubernuss, der Etagenschneeball, die Scheinhasel oder der chinesische Blumenhartriegel, sowie die immergrünen Rhododendron Arten.
zu Punkt 6) Topfpflanzen gießen, düngen, einwintern, rückschneiden
Topfpflanzen werden die meisten Gartenfans kaum missen wollen. Wer die Möglichkeit hat, sollte zu diesem Zweck einen Wintergarten bei der Hausplanung berücksichtigen, der ebenerdig und ohne Rampe oder Stufen mit einer Sackrodel befahrbar ist und groß genug ist, die sich Laufe der Zeit angesmmelten Topfpflanzen zu beherbergen. Wem das tägliche Gießen der Topfpflanzen zu zeitraubend ist, kann sich mit einer automatischen Tröpfchenbewässerung behelfen. Allerdings ist diese jedes Jahr aufs Neue zu verlegen und einzurichten. Wer Kräuter in Küchennähe in Töpfen zieht, kann das einen oder andere Mal den Gießdurchgang auslassen. Denn die meisten Gewürze lieben eher trockene Standorte.
Die Düngung der Topfpflanzen kann sehr gut mit entsprechenden organischen Düngemittel wie Hornspäne und effektiven Mikroorganismen durchgeführt werden. Effektive Mikroorganismen verhelfen jeder Topfpflanze ins biologische Gleichgewicht und bringen sie dadurch wunderbar zum Blühen, ohne dass man sich selbst übermäßig anstrengen muß. Es lohnt sich, eigene Erfahrungen mit diesen kleinen Helfern im gesamten Garten zu machen. Der Rückschnitt der Topfpflanzen hält sich eigentlich in Grenzen. Geschnitten wird, was zu groß ist, verblüht oder dürr.
zu Punkt 7) Unkraut jäten im gesamten Garten
Beete und Baumscheiben verunkrauten, wenn man sie sich selbst überläßt. Das ist leider so. Andereseits ist nicht jedes Unkraut schlecht und es ist kein Grund zur Panik, wenn einmal weniger Zeit zum Unkraut jäten bleibt. Die beste Hilfe gegen zu starke Verunrautung ist jedoch Mulchen. Das kann mit Rasenschnitt oder mit Rindenmulch erfolgen. Rindenmulch wird nicht von allen Blütenstauden und Sommerblumen vertragen. Wer einen Garten pflegeleicht planen möchte, sollte die Beetflächen so wählen, dass man beim Rasenmähen leicht zu den Beeten gelangt, um den vollen Fangkorb dort ungehindert entleeren zu können.
zu Punkt 8) Rasen mähen, düngen, bewässern, unkrautfreihalten
Wer einen Garten pflegeleicht planen und anlegen will, sollte die Begrenzungen der Wiesenflächen in langgezogenen Bögen wählen, damit man mit dem jeweiligen Mähgerät möglichst ohne Retourgang auskommt. Das ist auch für den Einsatz von Mährobotern von Vorteil. Sträucher zu Gruppen zusammenfassen und nicht wahllos als Einzelpflanzen in der Wiese verteilen. Wer bei der Düngung nicht übertreibt, braucht auch nicht so viel mähen. Stickstoffdünger sollten, wenn überhaupt nur im Frühjahr, Kalidünger im Herbst ausgebracht werden. Wer auf den Moosvernichter verzichtet, hat eine von Haus aus funktionierende und biologische Pilzbekämpfung im Rasen. Unkräuter in der Wiese sind leider nicht immer zu verhindern. Man sollte daher beim Anlegen der Wiese oder des Rasens auf die zugeführte Erde besonders gut achten, was in der Praxis leider nicht immer so gut möglich ist. Die meisten Unkräuter verschwinden durch oftmaliges Mähen im ersten Jahr. Klee, Gänseblümchen und Löwenzahn machen eine Wiese trittfest und sollten eigentlich nicht zu den Wiesenunkräutern gezählt werden, zudem sie Nektar für Bienen und Schmetterlinge bereitstellen. Durch diese Sichtweise kann man einen Garten übrigens auch pflegeleichter erhalten.
zu Punkt 9) Kompost anlegen, umschaufeln, ausbringen
Ein eigener Kompostplatz ist kein Muss in einem Garten, er erleichtert aber sehr viel, obwohl es nach viel Arbeit klingt. Wer sich einmal mit dem Kompost Ansetzen vertraut gemacht hat, spricht nicht von Aufwand, sondern von Nutzen. Kompost benötigt Sauerstoff, daher sollten Kompostplätze nicht größer als ein mal ein Meter und nicht höher als ein Meter sein. Zudem kann man die schon oben erwähnten effektiven Mikroorganismen, sowie Mineralstoffe zu Hilfe nehmen, die für eine gute und problemlose Kompostierung sorgen. Was kann man machen, wenn man eine Garten pflegeleicht planen und anlegen möchte, damit die Kompostarbeit nicht zum übergroßen Aufwand wird. Prinzipiell sollte der Kompostplatz in der Nähe der Verwendungsstelle sein, damit beim Ausbringen des Komposts keine weiten Wegstrecken zurückgelegt werden müssen. Meistens ist das der Gemüsegarten, wo der Kompost am ehesten verwendet wird.
zu Punkt 10) Bewässerungsanlage, Teichpumpen und Teichfilter einwintern, prüfen
Ein Punkt, den man auch zur Gartenpflege zählen sollte, ist das Einwintern der Bewässerungsanlage und der Teichtechnik, so vorhanden. Es sind lediglich ein paar Handgriffe, die zu tun sind. Wenn man einen Garten pflegeleicht planen und anlegen will, sollte man auch daran denken und frostempfindliche Gräte der Bewässerungsanlage oder der Teichtechnik an Stellen einplanen, die zum Abbau leicht zugänglich sind.
Fazit: Je pflegeleichter ein Garten angelegt ist, desto mehr Zeit bleibt, den Garten zu genießen. Wer sich nicht zum Sklaven des Garten macht, hat Zeit für Träumereien und Erholung im Grünen.