Einen Dachgarten anlegen ist, wenn die Möglichkeit besteht, eine sehr sinnvolle Nutzungsmöglichkeit einer Dachfläche. Ein Dachgarten wird meist auf einer ebenen Dachfläche, einer Dachterrasse oder einem Flachdach angelegt. Der Begriff Dachbegrünung oder Gründach kann dazu ebenfalls verwendet werden, wird aber meist im Zusammmenhang mit einer schrägen Dachfläche gebraucht, auf der eine sich großteils von selbst erhaltende Vegetationsschicht aufgebracht wurde, oder im weitesten Sinn sogar von selber entstanden ist.
Dachgarten anlegen – Bauliche Voraussetzungen
Für das Anlegen eines Dachgarten sind einige bauliche Voraussetzungen von Vorteil beziehungsweise von Nöten. So sollte zum Beispiel die Tragfähigkeit der Decke ausreichend überprüft werden. Ebenso ist eine leichte Neigung und die Dichtheit der Dachhaut für eine ordnungsgemäße Entwässerung nötig.
Dachgarten anlegen – Aufbau in Schichten
Auf der Dachdecke sollte zuerst eine Dampfsperre vor der Wärmeisolierung und der Trittschalldämmung aufgebracht werden, beziehungsweise von der Baufirma vor dem Bezug eines Wohnhauses bereits aufgebracht worden sein. Die wurzelfeste Feuchtigkeitssperre kann bei einigem handwerklichen Geschick und Verständniss bereits selbst verlegt werden. Dies ist eine wasserundurchlässige Schicht aus einer Bitumenbahn, einer Kunststofffolie oder einer Kautschukfolie, wobei die größten Schwierigkeiten in den Eckausbildungen, sowie Dachfenster- und Kaminanschlußarbeiten und bei den Anschlüssen zu den Ablaufsystemen zu erwarten sind. Die ebenen Flächen sind einigermaßen leicht zu verlegen. Überlappungen von Bitumenbahnen werden mit flüssigem Bitumen, Kunsstofffolien können geschweißt werden, Kautschukfolien werden geklebt. Ist die wasserundurchlässige Schicht verlegt, wird sie mit einem Schutzvlies vor der darüber ausgebrachten Drainageschicht mechanisch geschützt. Für die Drainageschicht wird aus Gewichtsgründen meist Blähton verwendet. Die Drainageschicht wird gegenüber der darüber ausgebrachten Vegetationsschicht abermals mit einem Vlies getrennt. Diese Vlies dient dazu, dass die Vegetationsschicht, die ja größtenteils aus Erde besteht, nicht in die Drainageschicht eingewaschen werden kann. Außerdem können auf diesem Vlies Wege aus Platten, Pflastersteinen oder Holz verlegt werden, die ebenfalls eine Schicht aus Sand, Kies oder Splitt benötigen.
Dachgarten anlegen – Bewässerungsanlage nicht vergessen
Genauso wie eine Bewässerungsanlage sollte die Entwässerung und Verlegung von Stromleitungen für Steckdosen und Beleuchtung bereits vor der Bauphase gut durchdacht werden.
Dachgarten anlegen – richtige Pflanzenwahl
Sind die technischen Vorarbeiten abgeschlossen, kann mit der eigentlichen Arbeit, dem Dachgarten anlegen begonnen werden, mit der Bepflanzung. Die Bedingungen für die Pflanzen auf einem Dach ähneln den Bedingungen in einer Wüste. Es ist nicht nur heiß, es ist zeitweise extrem heiß, windig und trocken, da die Wasserspeichermöglichkeit des Bodens begrenzt ist und die Vegetatinsschicht zudem nicht besonders tief ist, da ja Gewicht gespart werden muss. Diese Tatsache bedeutet, dass zu den wüstenähnlichen Bedingungen auch noch Bedingungen wie bei einem felsigen Untergrund in 20 bis 50 zentimeter Tiefe dazu kommen, die nicht unbedingt zum tiefgründigen und kräftigen Wurzelwachstum beitragen. Orkanartige Windspitzen und extremer Frost ohne Schutz sind ebenfalls bei der Pflanzenauswahl entscheidend. Dass da keine zarten Zimmerorchideen oder feinblättrige wasserhungrige Bananenstauden gedeihen können sollte also jedem Dachgärtner klar sein. Lassen Sie sich also unbedingt im Gartencenter oder einer Fachkraft beraten, wenn Sie die Pflanzenliste für das Dachgarten anlegen zusammenstellen.
Dachgarten anlegen – den Wind nicht unterschätzen
Pflanzen können sich bei Wind durch ihre geschmeidige Form durchwedeln, was bei festen Gegenständen wie Liegestuhl, Tisch, Pergola, Sonnenschirm oder Sonnensegel nicht der Fall ist. Daher hier gute Sicherungstechniken und Verankerungen überlegen und anbringen, oder manche Gegenstände auf Dachgärten vermeiden.
Alternative zum Dachgarten anlegen – Dachgarten mit Kübelpflanzen
Alternativ kann das Dachgarten anlegen mit Kübelpflanzen überlegt werden, oder eine Kombination aus Beiden. Dazu wird die Dachfläche oder ein Teil davon mit Natur- oder Kunststeinplatten oder Pflastersteinen beziehungsweise mit Holzboden verlegt. Holz hat den Vorteil, dass es im Sommer nicht so heiß wird wie Stein, allerdings ist die Rutschgefahr nach einem Regen oder am Morgen größer. Auf jeden Fall sollte aber Laubholz wie Eiche oder Akazie bevorzugt verwendet werden, da Laubholz nicht splittert und schiefert. Wenn es Nadelholz sein soll, dann Lärche, auf gar keinen Fall Fichte. Auf die befestigten Bodenbereiche können Kübelpflanzen gestellt werden. Eine Tröpfchenbewässerung ist sehr zu empfehlen. Die Kübel und Töpfe sollten nicht zu klein gewählt werden. Sie sollen genügend Wurzelraum bieten und genügend Gewicht für die Bodenhaftung bei einem Sturm. Die Standorte der Kübel und Pflanzwannen sollten vorteilhafterweise über ein integriertes Wasserspeicher- und Wasserüberlaufsystem verfügen, um den Dachgarten nicht übermäßig mit Wasser zu überlasten.
Dachgarten anlegen – Das Erdsubstrat
Abschließend noch eine Überlegung zur Erdzusammensetzung für einen Dachgarten. Die ideale Erdzusammensetzung sollte leicht sein und Wasser speichern können – nicht zu viel, wegen dem Gewicht und nicht zu wenig, um für die Pflanzen als Depot zur Verfügung zu stehen. Daher ist die ideale Erdmischung eine Zusammensetzung aus Gartenerde, Kompost und Tongranulat. Ziegelsplitt, Perlite und Blähton können ebenfalls mit eingemischt werden. Der Lehmanteil sollte nicht zu hoch sein, da er wenn er nass wird sehr schwer wird.