Eine Blumenwiese anlegen bedeutet ein wertvolles Biotop zu erschaffen. Die Artenvielfalt in einer Blumenwiese und der Nutzen für viele Kleintiere ist enorm. Insekten wie Schmetterlinge, Wildbienen oder Hummeln erhalten einen wertvollen Lebensraum. Dadurch werden auch Singvögel angelockt und können ihre Reviere vergrößern. Wer die Grundfläche besitzt und die Möglichkeit hat, eine Blumenwiese anlegen zu können, sollte sich mit diesem Abenteuer auseinandersetzen.
Blumenwiese anlegen – Abenteuer oder Hobby?
Über die Auswahl der geeigneten Saatgut Mischung bis zum Anbau und der Pflege sollte man zum Gelingen einiges wissen. Eine Blumenwiese anlegen ist die eine Sache, eine Bluemenwiese zu pflegen und zu erhalten ist die Andere. Bei Einhaltung der wichtigsten Punkte kann sich das Ergebnis im wahrsten Sinn des Wortes sehen lassen: Eine Naturwiese mit Blüten, Bienen, Schmetterlingen mit dem guten Gefühl, dem Planeten ein kleines Stück Natur „zurück“ gegeben zu haben…
Methoden zum Blumewiese anlegen
Im Prinzip kann jede Rasenfläche auf eine blühende Blumenwiese umgestellt werden. Dazu muß man unbedingt mit dem Düngen aufhören und darf die Fläche nur noch ein bis zwei Mal im Jahr mähen. Ach wie praktisch, werden Sie jetzt denken. Das ist es auch. Nur der Effekt kommt nicht von heute auf morgen. Eine zuvor gepflegte Rasenfläche magert nur über einige Jahre hinweg allmählich ab. Während der Nährstoffgehalt im Boden sich verändert und abnimmt, kann sich auch die Artenzusammensetzung der Flora verändern. Die zuvor nährstoffhungrigen Grassorten, die ursprünglich für den Rasen angesät wurden, wachsen auf einem sogenannten mageren (=nährstoffarmen) Boden nur schlecht. Die meisten Wildblumen hingegen gedeihen bei Düngerarmut um so besser und können unter diesen Bedingungen dem Konkurrenzdruck der Gräser standhalten. Dieser Umkehrprozess dauert, wie oben schon erwähnt, einige Jahre. Dazu ist Geduld und Beobachtungsvemögen gefragt. Der Vorteil dieser Methode ist zweifellos, dass sich eine Blumenwiese bildet, die den regionalen Bedingungen am Besten angepaßt ist und dadurch sehr robust.
Wer das Blumenwiese anlegen durch Aussat versuchen möchte, wird möglicher Weise einen schnelleren Erfolg haben, sollte aber folgende Punkte aufmerksam durchlesen, um mögliche Rückschläge vermeiden zu können. Die Bedingungen für eine Blumenwiese sind, wie oben bereits erwähnt, nährstoffarme Böden in sonniger Lage. Eine Aussat sollte im März bis Mai durchgeführt werden. Es werden im Handel verschieden Blumenwiesen Mischungen angeboten. Wichtig zu wissen, dass sich über die Jahre die ursprünglich angebaute Blumenwiesen Mischung verändern kann und den örtlichen Verhältnissen anpassen wird. Die Bodenbearbeitung zum Blumenwiese anlegen ist wie bei der Rasensaat. Alte Grasnarbe mit einem Sodenschneider oder einem scharfen Spaten abschälen und wegführen. Boden mit einer Motorhacke oder Fräse lockern. Gröbere Erdklumpen werden entfernen oder zerkleinern um danach die Anbaufläche mit einem Rechen feinkrümelig zu planieren. Abschließend wird die Blumenwiesenmischung gleichmäßig breitwürfig angebaut und ganz flach in den Boden eingeharkt, da die meisten Samen zu tief unter der Erde nicht mehr keimen können. In den nächsten Wochen auf mäßige Feuchtigkeit achten.
Die Saatgutmenge ist mit zehn Gramm pro Quadratmeter zu berechnen.
Probleme, die beim Blumenwiese anlegen auftreten können
Da die Keimbedingungen für die verschieden Blumensorten sehr unterschiedlich ist, sie aber zum selben Zeitpunkt unter den selben Bedingunen angebaut werden, kommt es naturgemäß zu einer großen Ausfallsrate. So werden Dunkelkeimer gemeinsam mit Lichtkeimern oder wärmeliebende zusammen mit kälteliebenden Blumearten angebaut. Finden diese Samen aber nicht die nötigen Bedingungen vor, keimen sie zu spät, oder gar nicht. Dadurch kann die Artenvielfalt eingeschränkt werden. Aus diesem Grund sollte eher mehr Saatgut genommen werden, als zu wenig. Denn durch Zufall gelangt immer ein gewisser Teil der Samen in ein für sie günstiges Umfeld. Der Rest kann nicht keimen und stirbt ab.
Um zu verhindern, dass ein Teil der Samen von Vögeln und Mäusen gefressen werden, sollte man auch aus diesem Grund eine größere Saatgutmenge beim Blumenwiese anlegen einkalkulieren und ausbringen.
Im Keimstadium benötigen die Blumensamen ausreichend gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit und gleichzeitig ausreichend Wärme. Daher sollte in der Keimphase regelmäßig beregnet werden, und die Ansaat von März bis Mai oder im September durchgeführt werden.
Auch Schnecken und Raupen können den Keimlingen, die die erste Keimphase überstanden haben erheblichen Schaden zufügen, sodass auch aus diesem Grund die Saatgutmenge eher höher angesetzt werden sollte, damit die Artenvielfalt der Blumen nicht zu sehr eingeschränkt wird. Schneckenkorn oder Absammeln der Schnecken und Raupen können dabei durchaus hilfreich sein.
Der Keimerfolg beim Anbau einer Blumenwiese sollte realistischer Weise mit 20 Prozent angesetzt werden.
Das größte Problem bei einer Blumenwiese ist aber, dass die meisten Böden zu nährstoffreich sind, und die Blumensamen zwar keimen und zu wachsen beginnen, aber von unerwünschten Gräsern oder Disteln zu schnell überwachsen werden und wegen Lichtmangel wieder absterben. Das ist die Häufigste Ursache, warum das Anlegen einer Blumenwiese durch Aussaat scheitert. Nährstoffe werden dieses mühsam angelegte Biotop Blumenwiese sehr schnell wieder zerstören. Durch Einarbeiten von Sand oder Kies wird der Boden etwas abgemagert. Eine weitere Methode ist das Abdecken der Anbaufläche mit schwarzer Folie vor der Aussaat, damit die vorhandenen unerwünschten Pflanzen absterben oder geschwächt werden. Bei diesen Methoden handelt es sich aber nur um zusätzliche Hilfsmittel, die ein starkes Aufkommen der unerwünschten Pflanzenarten ein wenig eindämmen, aber nicht verhindern.
Höhere Saatgutkosten sollten für das Blumenwiese anlegen auf alle Fälle eingeplant werden, um eine dichte Blumendecke zu erhalten.
Eine Blumenwiese sollte nicht unbedingt viel betreten werden. Die meisten Blumen erholen sich nur schwer, wenn sie umgeknickt werden. Man kann aber kleinere Pfade durch die Wiese anlegen, indem man sie öfter mäht, damit man die Blumen aus nächster Nähe betrachten kann.